Dienstag, Juli 15, 2008

Kulturunterschiede – Schwimmen


Auch beim Schwimmen im Schwimmbad gibt es Unterschiede in den Gewohnheiten der chinesischen bezw. Asiatischen Bevoelkerungsmehrheit und der wenigen Auslaender hier in unserem Wohnviertel. So trifft man untertags und speziell bei Sonnenschein nur Auslaender im Schwimmbad. Die Asiaten dagegen bevorzugen den fruehen Morgen und den Abend. So gibt es auch noch nach zehn Uhr abends chinesische Kinder, die im Schwimmbad spielen. Die deutschen Kinder dagegen muessen um diese Uhrzeit laengst ins Bett. Und waehrend die deutschen Kinder oft vollkommen sich selbst ueberlassen mit ihren Schwimmbewegungen experimentieren, bekommen die chinesischen Kinder in der Regel von Anfang an professionelle Anleitung durch einen Lehrer. Wenn der Lehrer nicht da ist, trainieren dann die Eltern mit den Kindern. Gespielt wird auch, aber viel weniger. Chinesische Frauen ueber 40 trifft man fast nie im Wasser und wenn, dann bestimmt nicht im Bikini, sondern im Badeanzug. Normalerweise koennen diese Frauen auch nicht schwimmen oder wenn sie schwimmen, dann ganz langsam und unprofessionell. Ich bin allerdings sowieso eine Ausnahme. Auch bei den deutschen Frauen gibt es nicht viele Schwimmerinnen, die mit 45 im schnittigen Bikini durchs Schwimmbad jetten. Aber zumindest ein bischen mehr als bei den Asiaten. Dagegen trifft man immer mal wieder asiatische Geschaeftsleute, die mit ihren Geschaeftsfreunden im Schwimmbad Kaffee trinken. Die nehmen die Kaffeetassen wirklich mit ins Wasser. Manchmal ist nach einer derartigen Veranstaltung das Wasser so dreckig, dass es erst drei Tage lang gereinigt werden muss, bevor wieder darin geschwommen werden kann. Ich beschreibe hier nur die Zustaende, wie ich sie in dem Schwimmbad unseres Wohnviertels beobachtet habe. Wir sind ja ein ganz besonderes Wohnviertel, mit besonderen Freiheiten. Zum Beispiel bleibt bei uns das Schwimmbad das ganze Jahr ueber jeden Tag 24 Stunden geoeffnet. Andere Schwimmbaeder in Shanghai oeffnen nur von Juni bis Mitte September und dann auch nur etwa 12 Stunden pro Tag. In anderen Schwimmbaedern darf man auch seinen Kaffee nicht mit ins Wasser nehmen. Was man bei uns noch alles darf: Nach Lust und Laune kreuz und quer schwimmen und von allen Seiten planlos ins Wasser springen. Das koennte wieder typisch chinesisch sein. Denn die Chinesen halten meiner Meinung nach prinzipiell nicht viel von Regeln.

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1 Kommentare:

Am/um 12:05 AM , Anonymous Anonym meinte...

Irgendwann habe ich mal ein Bild/Video geehen von einem überfüllten chinesischen Strand, wo die Mehrheit Schwimmringe oder Schwimmflügel zur Hilfe nahmen. sehr lustiges Bild.

 

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