Montag, Juli 28, 2008

Essen in Deutschland - Teil 2 : ein Kulturschock?

nach dem Ausgeh Versuch in Stuttgart bin ich nun zu einem Gitarrenseminar nach Schwerte gefahren. Auch hier habe ich bereits einige Ueberraschungen erlebt: So ist man nicht bereit, mir heisses Wasser fuer meine selbstmitgebrachten Teebeutel zu geben. Ich soll mir an der Theke Getraenke kaufen, die ich aber weder mag noch vertrage (Cocacola und Consorten). In China bekommt man jederzeit und ueberall kostenlos heisses Wasser. Und dann sind hier - in Schwerte - die Kaffeetassen winzig, so dass mein Fluessigkeitsbedarf offiziell gar nicht gedeckt werden kann. Ich helfe mir, in dem ich das kalte Wasser aus der Leitung trinke. Kalt, bzw. eiskalt waren auch die Nektarinen, die neben der Kaeseplatte beim Fruehstuecksbuffet lagen. Ich denke die wurden aus dem Gefrierfach genommen und nicht vollstaendig aufgetaut. Weil ich so kaltes Essen nicht vertrage, wollte ich die Nektarine mit aufs Zimmer nehmen. Das wollen die Bediensteten aber nicht so gerne. Nun habe ich schon meinen ersten Durchfall gehabt. Sehr ungesund! Ueberhaupt hat sich Deutschland sehr negativ veraendert. Waehrend die Chinesen immer behaupten, dass die Deutschen puenktlich seien und sich an ihre Abmachungen halten wuerden, kam heute in Schwerte sogar der oeffentliche Bus fuenf Minuten zu spaet. Und auch sonst: man kann sich hier auf nichts verlassen, hoechstens darauf, dass die Mehrheit der Menschen relativ geizig ist. So muss man sich sogar Zahnbuerste, Seife und Hausschuhe selber mit ins Hotel bringen. Fehlt gerade noch, dass sie fuer jedes Handtuch einen Euro extra verlangen. Tsss.....

Aber eine positive Ueberrschung gibt es auch: wenigstens sind die Menschen auch hier sehr freundlich. Netter als ich es in Erinnerung hatte....:-) und laestern macht Spass! Das kann man ueberall.....oh

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Sonntag, Juli 27, 2008

Essen in Deutschland

So. Es sind Ferien und ich sitze irgendwo im Suedwesten Deutschlands in einem Internet Cafe und schreibe Zustands und Reiseberichte. Im Hintergrund Latinmusik und Tabakduft. Ich habe heute meine Mutter zum Essen ausgefuehrt. Nun moechte ich ablaesteern. Verglichen mit Shanghai ist Deutschland eine kuemmerliche Service Wueste mit fettem, salzigem und nahezu ungeniessbarem Essen. Das erste Restaurant haben wir ungegessen wieder verlassen, weil auf dem Speiseplan kein essbares Gericht zu finden war. Zur Entschuldigung sei gesagt, dass es sich bei diesem Restaurant um einen Biergarten gehandelt hat - entsprechend gab es Haxen, Wurstsalat und co. Beim zweiten Restaurant sah zumindest die Speisekarte interessanter aus, aber dafuer waren die Kellner und Kellnerinnen ueberbeschaeftigt und die Wartezeit fuers Essen betrug mehr als eine Viertelstunde. Was wir dann in unserem Teller sahen, hatte mit dem appetitlichen Namen auf der Speisekarte nur wenig Aehnlichkeit. Statt Pilze und Kartoffeln, gab es in einer dicken Buttersahnesosse schwimmende wenige Pilzstueckchen und Kartoffelpuffer. Egal. Dafuer haben wir spaeter beim Eis gut zugelangt. Kein Wunder, dass man vorallem uebergewichtige Menschen hier sieht - bei so einem Essen....ekelig. Gluecklicherweise kann meine Mutter ganz gut kochen.

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Freitag, Juli 18, 2008

Ajala: Choros

Heute habe ich den Choros von Ajala, den ich frueher schon als Xiao Luo vorgestellt habe, nochmal neu aufgenommen. So gefaellt er mir auf jeden Fall besser als davor. Um einen guten Sound zu erzielen, habe ich die Spur verdoppelt und dann im Mixer auf einem Kanal 50 Grad nach links und auf dem anderen Kanal 50 Grad nach rechts gestellt. Komischerweise klingt das jetzt ein bischen wie zwei Gitarren. Ist aber nur eine!! Dem Vergleich mit der Aufnahme von Li Jie (einer Gitarristin, die ich sehr schaetze) kann ich jetzt schon eher standhalten .....Li Jie spielt noch etwas schneller...

Die alte Aufnahme habe ich geloescht und durch die Neue ersetzt. Hier nochmal der Link:

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Dienstag, Juli 15, 2008

Kulturunterschiede – Schwimmen


Auch beim Schwimmen im Schwimmbad gibt es Unterschiede in den Gewohnheiten der chinesischen bezw. Asiatischen Bevoelkerungsmehrheit und der wenigen Auslaender hier in unserem Wohnviertel. So trifft man untertags und speziell bei Sonnenschein nur Auslaender im Schwimmbad. Die Asiaten dagegen bevorzugen den fruehen Morgen und den Abend. So gibt es auch noch nach zehn Uhr abends chinesische Kinder, die im Schwimmbad spielen. Die deutschen Kinder dagegen muessen um diese Uhrzeit laengst ins Bett. Und waehrend die deutschen Kinder oft vollkommen sich selbst ueberlassen mit ihren Schwimmbewegungen experimentieren, bekommen die chinesischen Kinder in der Regel von Anfang an professionelle Anleitung durch einen Lehrer. Wenn der Lehrer nicht da ist, trainieren dann die Eltern mit den Kindern. Gespielt wird auch, aber viel weniger. Chinesische Frauen ueber 40 trifft man fast nie im Wasser und wenn, dann bestimmt nicht im Bikini, sondern im Badeanzug. Normalerweise koennen diese Frauen auch nicht schwimmen oder wenn sie schwimmen, dann ganz langsam und unprofessionell. Ich bin allerdings sowieso eine Ausnahme. Auch bei den deutschen Frauen gibt es nicht viele Schwimmerinnen, die mit 45 im schnittigen Bikini durchs Schwimmbad jetten. Aber zumindest ein bischen mehr als bei den Asiaten. Dagegen trifft man immer mal wieder asiatische Geschaeftsleute, die mit ihren Geschaeftsfreunden im Schwimmbad Kaffee trinken. Die nehmen die Kaffeetassen wirklich mit ins Wasser. Manchmal ist nach einer derartigen Veranstaltung das Wasser so dreckig, dass es erst drei Tage lang gereinigt werden muss, bevor wieder darin geschwommen werden kann. Ich beschreibe hier nur die Zustaende, wie ich sie in dem Schwimmbad unseres Wohnviertels beobachtet habe. Wir sind ja ein ganz besonderes Wohnviertel, mit besonderen Freiheiten. Zum Beispiel bleibt bei uns das Schwimmbad das ganze Jahr ueber jeden Tag 24 Stunden geoeffnet. Andere Schwimmbaeder in Shanghai oeffnen nur von Juni bis Mitte September und dann auch nur etwa 12 Stunden pro Tag. In anderen Schwimmbaedern darf man auch seinen Kaffee nicht mit ins Wasser nehmen. Was man bei uns noch alles darf: Nach Lust und Laune kreuz und quer schwimmen und von allen Seiten planlos ins Wasser springen. Das koennte wieder typisch chinesisch sein. Denn die Chinesen halten meiner Meinung nach prinzipiell nicht viel von Regeln.

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Samstag, Juli 12, 2008

Luis Medina



Ich habe einen Gitarristen bei Youtube gefunden, der mir gefaellt. Ein richtiger Musiker...

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Freitag, Juli 11, 2008

Die Deutschen und das Internet

Obwohl niemand ernsthaft auf die Idee kaeme Deutschland als Entwicklungsland zu bezeichnen, so moechte ich doch behaupten, dass zumindest was die Internet Auftritte von Kulturtraegern wie Musik oder Tanzschulen betrifft, Deutschland sich in einer Art vorsintflutlicher Ignoranz befindet. Ich glaube nicht, dass man die Tatsache, dass allein in Stuttgart von den 12 im Branchenbuch eingetragenen Ballettschulen nur die Pleva Ballettschule eine Homepage hat, auf Geldmangel der Inhaber zurueckfuehren kann. Es zeigt, dass ein Grossteil der deutschen Bevoelkerung nicht auf dem Laufenden ist und aus irgendwelchen Gruenden die Vorteile des Internets nicht zu schaetzen weiss. Eine eigene Homepage erleichtert den zukuenftigen Kunden das Leben sehr! Anstatt jedesmal einen halben Tag Zeit mit Anrufen oder Vorbeischauen zu verschwenden, koennen sie sich auf der Homepage in Ruhe ueber Stundenplan, Preise, Termine, Lehrer und dergleichen informieren. Das erspart beiden Seiten viele unnuetze Worte! Ausgerechnet die Menschen, denen das Internet am meisten helfen koennte, sind in Deutschland im Internet fast nicht erreichbar: So kenne ich mehrere ausgezeichnete Musiker, die weder Homepage noch Internetanschluss besitzen. Ein Riesenfehler!

Ich glaube, was die Akzeptanz von Computer und Internet anbetrifft, sind die Menschen in China viel weiter. Anstatt auf Aengste und Vorurteile trifft man hier auf Neugier und grosses Interesse. Es wird hier wohl kaum eine Schule geben, die keinen Internet Auftritt hat.

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Dienstag, Juli 08, 2008

New MP3`s

This morning I put three new MP`s on my homepage "Guitarshanghai". One of them is a better version of the Evocation and the other both Mp3 files are also pieces of the Suite Recuerdo from J.L.Merlin:

To make it easier for you,here are the links to this three pieces:

1.Evocation
2.Characerera
3.Carnevalito

I also upgraded other things on my homepage, for example I put a new exercise and the result of the former exercise.

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Montag, Juli 07, 2008

Erfolglose Hongmei

Habt Ihr schonmal versucht, ein Liebespaar herzustellen? Hier in China lernen sich viele Ehepaare kennen, weil sie von Freunden oder Bekannten gegenseitig vorgestellt werden. Da die Menschen viel arbeiten, bleibt oft fuer die natuerliche Variante weder Zeit noch Gelegenheit. Ich habe schon mehrmals als “Hongmei” fungiert – so nennt man die Freunde, die helfen, dass zwei Menschen sich kennenlernen koennen – doch leider bisher nicht sehr erfolgreich.

Vor einiger Zeit fragte mich eine Bekannte – nennen wir sie Li Feng - ob es in meinem Freundeskreis eine gutaussehende Frau unter dreissig gaebe, die nicht groesser als 168 cm ist und ausserdem noch Single. Nach einiger Ueberlegung fiel mir eine huebsche Freundin ein, die vor nicht allzu langer Zeit ihren BoyFreund verlassen hat. Li Feng, die fuer einen iher guten Freunde eine Freundin suchte, war begeistert und so beschlossen wir die Beiden zusammen zu bringen.

Beim ersten Date luden wir die zwei zukuenftigen Eheleute zu einem Theaterbesuch ein. Leider dauerte die Theatervorstellung wider Erwarten lange, so dass danach keine Zeit mehr blieb sich bei einem Glaeschen Wein genauer kennenzulernen. Ausserdem gelang es uns nicht, die Beiden nebeneinander zu setzen. So blieb uns nichts anderes uebrig als noch ein anderes Date zu organisieren. Der Einfachheitshalber beschloss Li Feng mir eine SMS mit den Details von Mr Love (in spe) zu schicken, die ich dann meiner Freundin zeigen solle, um sie sozusagen seelisch auf ihr neues Liebesglueck vorzubereiten. Leider ist Li Feng sehr pragmatisch. So lautete die SMS: “suche fuer meinen Freund, einen gutverdienenden Generalmanager, Chef der groessten blablabla…..Firma eine passende Freundin, moeglichst Taenzerin, nicht ueber dreissig und nicht grosser als 168 cm.” Als ich diese SMS meiner Freundin zeigte, war sie gar nicht erfreut: “ich bin doch nicht kaeuflich – wieso will der denn eine Taenzerin? Warum hat der so hohe Anforderungen und sagt nicht einmal wie alt er ist?” Ich war um Schadensbegrenzung bemueht und meinte, dass diese SMS nicht von Mister Love persoenlich geschrieben wurde, sondern von einer gutmeinenden Bekannten. Man muesse das deswegen alles nicht so eng sehen….Schliesslich willigte meine Freundin ein, es mit einem Treffen auf einer Party zu versuchen. Ich begleitete sie zu dieser Party. Leider war meine Freundin schlecht gelaunt und unhoeflich. Nach einer Viertelstunde sagte sie zu mir, wir sollten jetzt gehen, diese Party waere zu langweilig…auf dem Heimweg meinte sie nur lakonisch, ich solle ihr in Zukunft nur noch Maenner mit einer Mindestgroesse von 172 cm vorstellen.

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Recht auf Klo

Ein Thema, dass mir als "Unbetroffene" bisher noch nicht bewusst geworden ist, ist die Tatsache, dass Mobilitaetseingeschraenkte Fahrgaeste  in Flugzeugen offensichtlich keine Moeglichkeit haben die Toilette zu benutzen. Die Toilettenkabinen sind zu klein fuer Rollstuehle und andere Hilfen und offensichtlich gab es bis jetzt keinerlei Verordnung die Fluggesellschaften verpflichtet, entsprechende Toiletten einzubauen, bezw.  entsprechende Hilfe zu leisten. Mehr Informationen zu diesem Thema findet Ihr in dem Blog "Recht auf Klo" , der den Kampf um das Recht aufs Klo gehen zu koennen, wenn man muss, dokumentiert und eine Menge Material zu diesem wichtigen Thema sammelt.

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Dienstag, Juli 01, 2008

Hilfe fuer Sichuan

Solltet Ihr noch nicht gespendet haben und wisst nicht an wen Ihr Euch wenden sollt? Hier ein Link zu einer hilfreichen Internetseite mit Spendenmoeglichkeiten und Informationen zum Thema Sichuan.

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Wir haben diesselben Themen

Wie Ihr auch bei Phillip nachlesen koennt hat es hier in den letzten Wochen vorwiegend geregnet und zwar heftig. Doch heute ist es sehr heiss und sonnig und in unserem Wohnviertel tosen die Klimaanlagen. Klimaanlagen sind laut - zumindest die Grossen -.

Und wie Ihr bei Carsten lesen koennt, leiden die Menschen in Sichuan und das Wetter macht ihr Leben noch anstrengender und qualvoller. So kann sich Mrs Rice ueber die "Belastbarkeit der Menschen" wundern. Oder bewundern? Hatte sie nicht bewundern gesagt? Die Tapferkeit der Menschen in Sichuan ist wirklich bewunderungswuerdig.Dieses Erdbeben hat viele Menschen zu Helden werden lassen. Da gibt es Menschen, die bis zum Umfallen fuer andere Menschen arbeiten. Eine Lehrerin z.B. hat, -obwohl ihr eigenes Kind bereits tot geborgen worden war - nicht geruht, bis alle ihre Schueler ausgegraben worden waren. Sie blieb die ganze Zeit an der zusammengestuerzten Schule und hat mitgeholfen die Schueler zu retten und zu versorgen. Bis sie irgendwann mal entkraeftet zusammengebrochen ist. Oder der alte, bettlaegerige Mann, der 1 Woche unter den Truemmern ueberleben konnte, weil seine Frau es geschafft hat, ihm durch eine Ritze Wasser zu geben. Das Ehepaar hatte in einer sehr abgelegenen Region gelebt, wo die Rettungskraefte nicht sofort hingefunden hatten. Schliesslich waren viele Strassen von Schlammmassen zugeschuettet und einige kleine Bergdoerfer erst nach einigen Tagen erreichbar. Inzwischen leben die Menschen in Zelten. Das ist bei der Hitze und bei dem Regen sehr unangenehm. Acht Personen pro Zelt. Jeder hat nur eine kleine Lagerstaette. Essen, Waschen und alles andere eine Gemeinschaftsangelegenheit. Dazu die Trauer um die toten Freunde und Familienmitglieder. Ein Foto, das mir besonders unter die Haut geht, ist das Foto mit den Schultaschen der toten Schueler. 

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