Kommunikation und Gefuehl oder meine Katzen sind manchmal stinkesauer
Wenn meine Nachbarn mal wieder zur Abwechslung ihr Haus in die Luft sprengen und dabei einige unserer Fensterscheiben und ausserdem noch zwei Unbeteiligte um ein Haar ihr Leben verlieren, dann freue ich mich darueber, dass Kommunikation mehr ist, als nur mit Hilfe von Sprache transportierte Mitteilung. Im Gegenteil: Kommunikation beginnt dort, wo die Sprache noch keine Gelegenheit hatte. Wahrscheinlich fuehlen sich deswegen viele Menschen so gluecklich, wenn sie in ferne Laender verreisen. Mangels Sprachkenntnisse muessen sie endlich einmal ihre Gefuehle zeigen und das verwirklichen, was ihnen im eigenen Land die Hemmungen verwehren: Kommunikation!
Wer nicht versteht, was ich hier meine, sollte mich besuchen und sich meine beiden Katzen mal genauer anschauen: beide weiss wie frischgewaschene Hemden aber so verschieden wie Brokoli und Spinat. Und beide haben ihre ganz persoenliche Art sich auszudruecken. Schneeli ist die Saengerin unter den Katzen. Ihre Stimme kennt unendliche Nuancen und sie ahmt uns sogar im Tonfall nach. Jeder kann deswegen verstehen, wenn sie mal mehr oder weniger energisch um Futter bittet oder sich das Fenster oeffnen lassen moechte. Pangmimi ist anders. Sie hatte frueher ihre Stimme gar nicht benutzt und sich benommen wie ein Kaninchen. Wenn sie Futter wollte, sass sie stundenlang stumm vor dem leeren Napf, bis sie endlich von mir bemerkt wurde. Doch Katzen sind lernfaehig und Pangmimi hat eines Tages beschlossen das Sprechen zu lernen. Leider schafft sie aber nur wenige immer ziemlich gleich klingende Miaus. Egal ob sie Futter will oder auf den Tisch gehoben werden moechte (Mimi kann nicht springen) immer sagt sie es auf dieselbe Weise. Doch weil mich nun beide Katzen anmiauen, bin ich manchmal etwas ignorant und tue so, als ob ich nichts gehoert haette. Das aergert aber meine Katzen!! Wer haette das gedacht? Die werden richtig sauer, reden mehrere Tage gar nicht mehr mit mir, drehen den Kopf weg, wenn ich mit ihnen spreche, lassen sich nicht mehr streicheln – kurz: sie ignorieren mich so gut sie koennen und sogar das leckerste Futter hilft dann erstmal nichts mehr. Mimi neigt zur stummen Trauer und verschlaeft den Frust ueber ihren nicht sehr erfolgreichen Miau-Versuch im hintersten Winkel unterm Sofa. Das tut mir natuerlich besonders leid. Naja, gluecklicherweise hat sie mir inzwischen wieder verziehen. Die Geschichte ist schon einige Tage her und ich habe daraus gelernt, dass ich unbedingt die mehr oder weniger hoeflichen Bitten meiner Vierbeiner respektieren und beantworten muss.
Labels: Katzen, Meinungsfreiheit, my home, Partnerschaft
0 Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Abonnieren Kommentare zum Post [Atom]
<< Startseite